PSI-Theorie (J.Kuhl)

Ganzheitliche, dynamische
Persönlichkeitsdiagnostik

Die Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (PSI, J.Kuhl) integriert die neuesten Befunde der Hirnforschung und Motivationspsychologie und beschreibt das wechselseitige Zusammenspiel zwischen den unten abgebildeten vier Hirnfunktionssystemen. Die Pfeile weisen darauf hin, dass durch den Wechsel in eine andere Stimmung/Affektlage ein «Sprung» in eine andere Hirnregion möglich wird. Eine zentrale Bedeutung kommt dabei der Selbststeuerung zu.

Genetik und Lebenserfahrungen machen Menschen zu Spezialisten für eines der vier Systeme. Die Herausforderung besteht nun darin, „Übung“ gerade derjeniger Teilsysteme zu erlangen, die bisher vernachlässigt worden sind. Diese treten in Krisen, Neuorientierungen, oder seelischem Leiden besonders ins Zentrum. Diese Sicht entspricht auch der Typenlehre von C.G. Jung und der damit verbundenen Individuation.

Bei zahlreichen psychischen Erkrankungen ist eine Blockierung eines bestimmten Hirnareals feststellbar. Bei einer depressiven Erkrankung ist es die Blockierung auf das Wahrnehmen und Analysieren von negativen Emotion, bei einer Burnoutsituation die zu vielen Anforderungen, welche ständiges Planen und Denken verlangen. Eine AD(H)S Erkrankung zeigt eine Überbeanspruchung des intuitiven Handelns (schnell handeln, Bewegungsdrang).

Die Anwendung der PSI-Theorie erfolgt über ein umfangreiches Testmodul (TOP). Neben psychiatrischen Krankheitsbildern kann auch bei Lern- und Leistungsstörungen, Berufsfindungsprozessen und Persönlichkeitsentwicklungsfragen ein den Bedürfnissen des Klienten angepasstes Modul zusammengestellt werden.

Die TOP Diagnostik besteht aus einem einfach zu bedienendem, computergestützten System. Zeitaufwand je nach Modul: 1 1/2 bis 2 h.

Mehr über Jean Gebser

Intentionsgedächtnis (IG)

Unterstützen Fähigkeiten wie:

• Informationen sachlogisch und analytisch zu verarbeiten sowie
• strukturiert und planvoll zu handeln
• sich erfolgreich anspruchsvollen oder
• schwierigen Aufgaben zu stellen und
• Neues dazuzulernen somit Leistungen zu erbringen.

Dazu gehören Fähigkeiten wie:

• Lustlosigkeit wahrzunehmen
• sachlich-nüchtern zu reagieren
• rational an Dinge heranzugehen
• analytisch zu denken
• sich die Handlungsenergiequelle „Leistungsmotivation“ zu erschliessen
• Selbststeuerungskompetenz: Selbstkontrolle und Selbstmotivation

Extensionsgedächtnis (EG)

Unterstützen Fähigkeiten wie:

• in die Selbstwahrnehmung zu kommen sowie
• Informationen aus dem Überblick zu verarbeiten um umsichtig und besonnen zu handeln
• sich erfolgreich durchzusetzen (z. B. andere überzeugen zu können) und
• selbstständig (ohne Hilfen anderer) kreativ zu lernen und zu arbeiten

Dazu gehören Fähigkeiten wie:

• gelassen zu reagieren
• selbstsicher aufzutreten,
• aus dem Überblick zu agieren, sich • die Handlungsenergiequelle „Machtmotivation“ zu erschließen, weiters die Selbststeuerungskompetenzen zur Selbstregulation,
• den Selbstzugang sowie
• zur Handlungsorientierung nach Misserfolg

Objekterkennungssystem (OES)

Unterstützen Fähigkeiten wie:

• Informationen unter Berücksichtigung von Details genau zu verarbeiten sowie
• gewissenhaft und mit Perfektionsdrang zu handeln
• Unstimmigkeiten bzw. Fehler frühzeitig wahrzunehmen und
• im Handeln zu berücksichtigen. Dies gilt sowohl für die Beziehungen zu anderen Menschen, bei der Aufgabenerfüllung oder in Situationen, in denen andere überzeugt oder angeleitet werden wollen.

Dazu gehören Fähigkeiten wie:

• Ärger und negative Stimmungen wahrzunehmen, ebenso
• Belastungen und Bedrohungen
• mit Anspannung zu reagieren
• selbstkritisch
• loyal
• sorgfältig,
• aber auch ahnungsvoll Menschen und Dingen zu begegnen sowie
• eine detailfokussierte Wahnnehmung

Intuitive Verhaltenssteuerung (IVS)

Unterstützen Fähigkeiten wie:

• Informationen spontan aus dem Bauch heraus (intuitiv) zu verarbeiten,
• leicht und schnell sowie
• routiniert zu handeln
• erfolgreich Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen und
• tragfähige soziale Beziehungen aufzubauen

Dazu gehören Fähigkeiten wie:

• Freude und positive Stimmungen zu erleben
• mit Aktivierung („temperamentvoll“) zu reagieren und • sich aktiv zu fühlen
• emotional oder auch ehrgeizig zu reagieren
• sich intuitiv zu verhalten
• sich die Handlungsenergiequelle „Beziehungsmotivation“ zu erschließen
• Selbststeuerungskompetenzen zur Handlungsbahnung/Handlungsorientierung in komplexen oder schwierigen Situationen